Rosalie vom Sachsenwald - Regenbogenbrücke 26.06.2012
Kleine Rosalie, du wurdest 6 Jahre alt und warst das letzte Schweinchen deiner Herde. Deine 2-Beiner - und das wiederum ehrt sie - suchten für dich ein neues Zuhause, damit du nicht alleine leben musstest. Warum sie das erst 3 Monate nach dem Tod deines letzten Freundes taten, wird uns wohl für immer verborgen bleiben. Vermutlich dachten sie, du würdest deinem Egon schnell folgen.
Eine Anfrage deiner Halter bei MSiN brachte uns zusammen. Es wurde zügig ein neues Zuhause über Meerschweinchen in Not für dich gefunden. Ich hatte die Aufgabe dich abzuholen und in das neue Heim zu bringen.
Schon wie dich abhole und aus dem Käfig nehme fällt mir auf
- viel zu leicht ist die Rosalie
- am Unterkiefer sabbert etwas stinkiges aus einer offenen Stelle.
Meine Rückfrage bei deinen Besitzern ergab "ja, Rosalie hatte vor 2 Jahren einen Kieferabzeß, der operiert wurde. Aber da muss jetzt nichts dran gemacht werden".
Das du Schmerzen hattest war sicher. Ich habe dich eingepackt und zum TA gefahren. Dort wurdest du als erstes mit Schmerzmitteln und Antibiotikum versorgt sowie ein OP Termin für dich vereinbart. In den wenigen Tagen, in denen du unser Gast warst, hast du unter der Gabe von Schmerzmitteln gefressen und dich zunehmend erholt. Die Hoffnung auf ein gutes Ende und ein Leben ohne Kieferabzeß war groß. Während du in Narkose warst wurde festgestellt, dass du irreparable Schäden am Kiefer davon getragen hattest. Es wurde entschieden, dich nicht wieder aufwachen zu lassen.
Für mich war es die bisher schlimmste Aktion: Du holst ein Schwein, damit es ins neue Zuhause fährt. Du siehst Schwein ist krank, bringst es zum TA, um dann mit dem TA gemeinsam über Leben und Tod zu entscheiden. Einfach unglaublich.
Wut macht sich in mir breit, weil es immer wieder Menschen gibt, die sich Tiere anschaffen und nur bis zu einem gewissen Grad, wenn überhaupt, diese tierärztlich versorgen lassen. Deine ehemalige
Halterin hatte über ein Jahrzehnt Meerschweinchen und muss sehr genau gewusst haben, was mit dir los war Rosalie. Es wurde einfach zur Seite geschaut, sich nicht um dein Wohl gekümmert.
Das Ganze hat einen üblen Nachgeschmack, den ich so schnell nicht wieder los werde. Unvergessen wirst du sein, kleine tapfere Rosalie. An deinem Schicksal, welches für viele einst geliebte Tiere
steht, haben viele Tierfreunde teilgenommen.